Sonntag, 05. Mai 2024

Radeon

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Der open-source Treiber '''radeon''' ist für gewöhnlich der Treiber für AMD Grafikkarten, der standardmäßig installiert und aktiviert ist. Techniken wie KMS (Kernel Mode Setting) und Co machen es heutzutage auch sehr einfach, die Grafikkarte mit den freien Treibern zu aktivieren, da diese automatisch erkannt werden. Es ist nicht mehr nötig eine xorg.conf anzulegen (und es ist auch nicht mehr empfehlenswert).
Der open-source Treiber '''radeon''' ist für gewöhnlich der Treiber für AMD Grafikkarten, der standardmäßig installiert und aktiviert ist. Techniken wie KMS (Kernel Mode Setting) und Co machen es heutzutage auch sehr einfach, die Grafikkarte mit den freien Treibern zu aktivieren, da diese automatisch erkannt werden. Es ist nicht mehr nötig eine xorg.conf anzulegen (und es ist auch nicht mehr empfehlenswert).
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Der radeon Treiber war dabei lange Zeit nicht zum Spielen geeignet, da die OpenGL-Unterstützung noch nicht so weit war und die Performance war gegenüber dem proprietären Treiber '''Catalyst''' (alte Bezeichnung "fglrx") nicht ausreichend. Das hat sich inzwischen geändert, auch dadurch, dass AMD den Support für ältere Grafikkarten quasi eingestellt hat und deren Legacytreiber nicht zufriedenstellend sind. Außerdem fehlte für den radeon Treiber die dynamische Stromsparfunktion. Diese wurde mit Kernel 3.11 endlich nachgereicht.
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Der radeon Treiber war dabei lange Zeit nicht zum Spielen geeignet, da die OpenGL-Unterstützung noch nicht so weit war und die Performance war gegenüber dem proprietären Treiber '''Crimson/Catalyst''' (alte Bezeichnung "fglrx") nicht ausreichend. Das hat sich inzwischen geändert, auch dadurch, dass AMD den Support für ältere Grafikkarten quasi eingestellt hat und deren Legacy-Treiber nicht zufriedenstellend sind.
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'''Um den freien radeon Treiber optimal zu nutzen, ist es empfehlenswert einen möglichst neuen Kernel und eine neue Mesa-Version zu nutzen. Aktuell sind das Kernel 4.3 und Mesa 11.1.'''
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'''Der open-source Treiber, sofern die Hardware dazu in der Lage ist, unterstützt inzwischen OpenGL 4.1.'''
== Welcher Treiber für welche Grafikkarte? ==
== Welcher Treiber für welche Grafikkarte? ==
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Sofern man nur einfache Spiele spielt und sonst nicht die Grafikkarte groß belastet, wäre der freie radeon Treiber immer empfehlenswert. Da es hier aber um Linuxgaming geht:
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Aufgrund dessen, dass AMD bereits einige alte Karten nicht mehr mit dem proprietären Crimson-Treiber unterstützt und allgemein viel mehr Arbeit in den freien Treiber steckt, sollten Besitzer von pre-GCN-Karten, also:
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'''HD 6000er Reihe und alles, was älter ist/HD 7600 und drunter/HD 8400 und drunter'''
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den freien Radeon-Treiber nutzen. Neuere Karten werden, sofern nicht "zu neu", auch schon sehr gut vom Radeon-Treiber unterstützt und sind inzwischen auch in manchen Spielen performanter als mit dem closed-source Treiber.
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Wer die allerneuesten Grafikkarten wie R9 Fury nutzen will, kommt um den proprietären Treiber nicht rum, muss damit aber rechnen, dass aufgrund von Bugs im Treiber manche Spiele wie "Battleblock Theater" einfach nicht laufen.
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'''8000/9000/X1000/HD2000/HD3000/HD4000 --> radeon Treiber'''
 
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Das liegt einfach daran, dass AMD diese Karten nicht mehr unterstützt und die Legacytreiber große Probleme bei Updates des Kernels und Xorg-Servers machen.
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== Installation ==
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'''HD5000/HD6000''' --> radeon oder Catalyst Treiber'''
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Für gewöhnlich sind bei der Installation der Linux-Distribution die freien Radeon-Treiber per default schon installiert und man muss gar nichts mehr machen. Wie ihr diese Treiber am besten installiert oder wie ihr am besten von den proprietären Treibern zu den freien Treibern wechselt, fragt ihr am besten auf den Webseiten der jeweiligen Distribution nach und deren Wikis.
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Diese Grafikkartenreihen werden von AMD noch unterstützt. Der radeon Treiber kommt zwar in die Nähe oder schließt sogar zum Catalyst Treiber auf, was Performance angeht, ihm fehlt aber noch die OpenGL3.2/3.3/4.x Unterstützung. Die bekommt man derzeit nur mit dem Catalyst Treiber.
 
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'''HD7000/HD8000 --> Catalyst Treiber'''
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== Treiberverbesserungen ==
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Die Unterstützung für diese Grafikkartenreihen ist noch nicht soweit fortgeschritten beim radeon-Treiber, weswegen hier die Wahl auf den Catalyst-Treiber fällt. Dies kann sich aber ändern.
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=== DRI3 ===
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'''HD9000 --> kein Treiber'''
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Die Direct Rendering Infrastructure 3 (DRI3) bietet für die freien Radeon-Treiber einen gehörigen Performanceschub. Um es zu aktivieren muss man nur in der xorg.conf (oder einer entsprechenden Datei im Ordner xorg.conf.d) in '''Section "Device"''' die Option '''"DRI3" "on"''' angeben. Beispiel:
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Diese Grafikkartenreihe gibt es schlicht noch nicht, soll aber bald erscheinen.
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Section "Device"
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        Driver      "radeon"
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        Option      "DRI3" "on"
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EndSection
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Um nachzuprüfen, ob DRI3 tatsächlich aktiviert ist (ein Neustart nach dem Editieren ist nötig, bzw. sollte ein Xorg-Server-Neustart reichen), gibt man folgenden Befehl an:
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LIBGL_DEBUG=verbose glxinfo | grep -i opengl
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= OSS Treiber "Radeon" =
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Sollte es funktioniert haben, findet man diese Zeile:
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Der Treiber ist Bestandteil jeder aktuellen Distribution und wird default aktiviert.
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libGL: Using DRI3 for screen 0
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Welche Karten genau unterstützt werden steht hier -> [http://dri.freedesktop.org/wiki/ATIRadeon?highlight=%28ATI%29 dri.freedesktop.org]<br>
 
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Möchtet ihr den Treiber per Hand aktivieren deinstalliert ggf. vorher installierte andere Treiber (fglrx) und:
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== GALLIUM_HUD ==
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'''1.''' Editiert die Datei "/etc/X11/xorg.conf" mit Root-Rechten, zb. :
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Der freie Radeon-Treiber nutzt Gallium3D und damit auch ein sehr nettes Tool für Performance-Monitoring. Mit
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<pre>nano /etc/X11/xorg.conf</pre>
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GALLIUM_HUD=help glxgears
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..und fügt unter ''Section "Device"'' den Treiber ''Driver "radeon"'' ein!<br>
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kann man sich (in der Konsole) anschauen, was es alles für Auswahlmöglichkeiten gibt. Beispiel:
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Speichert die Datei mit "strg+o".
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'''2.''' Startet den Computer neu.
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GALLIUM_HUD="fps,cpu+cpu0+cpu1+cpu2+cpu3:100,VRAM-usage,GPU-load:100" glxgears
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'''3.''' Nach dem reboot könnt ihr feststellen ob der Treiber funktioniert mit folgendem Befehl:
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Wie dieser Befehl zum Beispiel in GRID Autosport aussieht, kann man in diesem Video (von mir) sehen:
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<pre>glxinfo | grep rendering</pre>
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[https://www.youtube.com/watch?v=JGc8y3hrhSY Youtube-Video Performance von radeonsi bei GRID Autosport]
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Es sollte "Yes" ausgegeben werden.
 

Aktuelle Version vom 18:51, 14. Apr. 2016

Diese Anleitung setzt die Kenntnis folgender Artikel vorraus:


Inhaltsverzeichnis


Beschreibung

Der open-source Treiber radeon ist für gewöhnlich der Treiber für AMD Grafikkarten, der standardmäßig installiert und aktiviert ist. Techniken wie KMS (Kernel Mode Setting) und Co machen es heutzutage auch sehr einfach, die Grafikkarte mit den freien Treibern zu aktivieren, da diese automatisch erkannt werden. Es ist nicht mehr nötig eine xorg.conf anzulegen (und es ist auch nicht mehr empfehlenswert).

Der radeon Treiber war dabei lange Zeit nicht zum Spielen geeignet, da die OpenGL-Unterstützung noch nicht so weit war und die Performance war gegenüber dem proprietären Treiber Crimson/Catalyst (alte Bezeichnung "fglrx") nicht ausreichend. Das hat sich inzwischen geändert, auch dadurch, dass AMD den Support für ältere Grafikkarten quasi eingestellt hat und deren Legacy-Treiber nicht zufriedenstellend sind.

Um den freien radeon Treiber optimal zu nutzen, ist es empfehlenswert einen möglichst neuen Kernel und eine neue Mesa-Version zu nutzen. Aktuell sind das Kernel 4.3 und Mesa 11.1.

Der open-source Treiber, sofern die Hardware dazu in der Lage ist, unterstützt inzwischen OpenGL 4.1.


Welcher Treiber für welche Grafikkarte?

Aufgrund dessen, dass AMD bereits einige alte Karten nicht mehr mit dem proprietären Crimson-Treiber unterstützt und allgemein viel mehr Arbeit in den freien Treiber steckt, sollten Besitzer von pre-GCN-Karten, also:

HD 6000er Reihe und alles, was älter ist/HD 7600 und drunter/HD 8400 und drunter

den freien Radeon-Treiber nutzen. Neuere Karten werden, sofern nicht "zu neu", auch schon sehr gut vom Radeon-Treiber unterstützt und sind inzwischen auch in manchen Spielen performanter als mit dem closed-source Treiber.

Wer die allerneuesten Grafikkarten wie R9 Fury nutzen will, kommt um den proprietären Treiber nicht rum, muss damit aber rechnen, dass aufgrund von Bugs im Treiber manche Spiele wie "Battleblock Theater" einfach nicht laufen.


Installation

Für gewöhnlich sind bei der Installation der Linux-Distribution die freien Radeon-Treiber per default schon installiert und man muss gar nichts mehr machen. Wie ihr diese Treiber am besten installiert oder wie ihr am besten von den proprietären Treibern zu den freien Treibern wechselt, fragt ihr am besten auf den Webseiten der jeweiligen Distribution nach und deren Wikis.


Treiberverbesserungen

DRI3

Die Direct Rendering Infrastructure 3 (DRI3) bietet für die freien Radeon-Treiber einen gehörigen Performanceschub. Um es zu aktivieren muss man nur in der xorg.conf (oder einer entsprechenden Datei im Ordner xorg.conf.d) in Section "Device" die Option "DRI3" "on" angeben. Beispiel:

Section "Device"
       Driver      "radeon"
       Option      "DRI3" "on"
EndSection

Um nachzuprüfen, ob DRI3 tatsächlich aktiviert ist (ein Neustart nach dem Editieren ist nötig, bzw. sollte ein Xorg-Server-Neustart reichen), gibt man folgenden Befehl an:

LIBGL_DEBUG=verbose glxinfo | grep -i opengl

Sollte es funktioniert haben, findet man diese Zeile:

libGL: Using DRI3 for screen 0


GALLIUM_HUD

Der freie Radeon-Treiber nutzt Gallium3D und damit auch ein sehr nettes Tool für Performance-Monitoring. Mit

GALLIUM_HUD=help glxgears

kann man sich (in der Konsole) anschauen, was es alles für Auswahlmöglichkeiten gibt. Beispiel:

GALLIUM_HUD="fps,cpu+cpu0+cpu1+cpu2+cpu3:100,VRAM-usage,GPU-load:100" glxgears

Wie dieser Befehl zum Beispiel in GRID Autosport aussieht, kann man in diesem Video (von mir) sehen:

Youtube-Video Performance von radeonsi bei GRID Autosport


--Chemicalbrother 17:56, 8. Sep. 2013 (UTC)